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Ganz ehrlich? Ich musste verrückt geworden sein.
Seit einer geschlagenen Viertelstunde saß ich auf einer der Löwen-Tatzen am Trafalgar Square in London und wartete auf mein Blind Date. Brian, 37, aus Melbourne, den ich durch einen lustigen Zufall – und keinesfalls in einem Chat, darauf legten wir beide wert - im Internet kennen gelernt hatte.
Welcher normale Mensch lässt sich schon auf so eine Art von Treffen ein? Komisch, oder, dass mir all diese Gedanken erst jetzt kamen, wo ich all die Meilen gereist war und es fast zu spät – oder zumindest albern – wäre, es noch zu verhindern.
Komisch auch, dass ich meinem gesunden Menschenverstand, der mir grünes Licht für dieses Unterfangen erteilt hatte, auf einmal so profund misstraute. All das selbst beruhigende Gerede von seinem Herzen folgen und unbedingt herausfinden müssen, was sich hinter dieser netten "Stimme" aus dem Internet verbarg, weil ich mir sonst für immer diese Frage stellen würde und die Angst einer verpassten Chance mit mir herumtrüge, das war vergessen, und ich war nur noch ein bibberndes Häufchen Elend mit den schlimmsten Befürchtungen.
Aber wenn ich schon wüsste, wer da gleich auf mich zukommen wird, dann wäre es ja kein Abenteuer mehr, oder?